Freitag, 30. Juli 2010

Montag, 19. Juli 2010

SWR Big Band & Paula Morelenbaum feat. Joe Kraus Günderodehaus Oberwesel


























Bericht Rhein-Zeitung zu "Duo Recital" Hope/Knauer





Mit freundlicher Genehmigung der Rhein-Zeitung

Ein zarter Saitenzauberer am Werk
Daniel Hope und Sebastian Knauer beim Mittelrhein Musik Festival in Koblenz – Sommersturm reißt Türen der Kastorkirche auf
Eine Geige und ein Klavier in der großen und halligen Kastor-Basilika: Kann das gut gehen? Es kann, wenn zwei Ausnahmekünstler wie der Geiger Daniel Hope und der Pianist Sebastian Knauer sich zusammentun.
Koblenz. Theatralischer hätte es kein Regisseur inszenieren können: Mitten im stürmischen ersten Satz von Beethovens A-Dur-Sonate op. 47, der „Kreutzer“, reißt ein heftiger Windstoß die Türen der Kastorkirche auf, grelle Blitze zucken vom Himmel und mächtiger Donner rollt durchs Kirchenschiff. Äußerlichkeiten, durch die sich Daniel Hope und Sebastian Knauer beim Mittelrhein Musik Festival kaum beeindrucken lassen.
Der in Durban geborene, erst in England und jetzt in Deutschland lebende, erfreulich allürenlose Stargeiger und der Hamburger Pianist sind schließlich ein erprobtes Duo, das sich in Koblenz noch dazu mit absoluten Repertoireklassikern vorstellt, mit der Kreutzer-Sonate und der A-Dur-Violinsonate César Francks.
Umrankt werden diese von Liedbearbeitungen, die beinahe ein Markenzeichen der beiden geworden sind. Weil, wie es Hope einmal in einem Interview formulierte, es unter den Liedern gar so schöne Melodien gibt. Melodien, die er mit Hingabe „singen“, in denen er alles Filigrane und Reine seines Spiels bedingungslos ausschöpfen kann. Wie bei den Schubert-Liedern, in der verinnerlichten „Litanei auf das Fest aller Seelen“ oder im wiegenden „Auf dem Wasser zu singen“. Das ist perfekt die von Dietrich Fischer-Dieskau beschworene „Singseligkeit“, von den Stimmbändern auf die Violinsaiten transformiert. Und Pianist Knauer, der rund um den Globus mit ähnlich illustren Spielpartnern aufwarten kann wie sein Geigenkollege, liefert die entsprechend delikate Begleitung zu derlei Zart-Zaubereien.
Überhaupt: Wer gezweifelt haben mochte, wie sich Kammermusik und Kirchenakustik vertragen, sieht sich beruhigt. Selbst wenn schnelle Läufe im Klavier nicht immer ganz unproblematisch sind – insgesamt funktioniert das gut, auch und gerade deshalb, weil Hope und Knauer eher von einem zurückgenommenen Level ausgehen und so viel Luft für Steigerung gewinnen, ohne ins Überdramatische verfallen zu müssen. Das zeigt sich bei Gustav Mahlers zu Filmruhm gelangtem, innigem „Ich bin der Welt abhanden gekommen“, und es zeigt sich erst recht bei Beethoven und Franck. Obgleich den bleibendsten Eindruck auch bei der Beethoven-Sonate der langsame Mittelsatz hinterlässt, Andante-Variationen zwischen liedhaft und verspielt. Das zu interpretieren, mit einem Partner, der auf jede Nuancierung adäquat reagiert, bereitet Hope, dem Zartzauberer, sichtlichst eigenes Vergnügen.
Schön, wenn sich ein Musiker noch so freuen kann auf und über das, was er tut, wie Hope. Da spiegelt sich auf seinem Gesicht bereits vor dem ersten Ton von Francks musikalischer Hochzeitsgabe für Eugène Ysaye die Lust auf deren lyrisches Thema, mit dem eine Sonate anhebt, die in immer neuen Variationen Liebe zwischen zärtlicher Hingabe und verzehrender, von Hope und Knauer in gnadenlosem Tempo ausgelebter Leidenschaft durchspielt.
Dass es bei solchem Tempo ab und zu mal selbst zwischen Hope und Knauer leicht knirscht – wen stört das, wenn’s dann wieder in so perfekter Harmonie singt! Und wenn’s am umjubelten Ende Gershwin gleich im Dreierpack als Dreingabe gibt, bis hin zum alle Gewitterstürme glättenden „Summertime“!
Lieselotte Sauer-Kaulbach
M Beim nächsten MMF-Konzert gastieren die SWR Big Band und Paula Morelenbaum am morgigen Samstag im Günderode-Haus in Oberwesel. Information zu allen MMF-Konzerten unter Tel. 0172 /472 26 28 sowie im Internet unter www.mittelrhein-musik-festival.de
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RZ Koblenz und Region vom Freitag, 16. Juli 2010, Seite 20

Mittwoch, 14. Juli 2010

Fotos des „Duo Recital“ Der britische Stargeiger Daniel Hope, fünffacher Echo-Klassik-Preisgewinner, im Duo mit dem Ausnahmepianisten Sebastian Knauer









Fotos des „Duo Recital“Konzertes des Mittelrhein Musik Festivals in der Basilika St. Kastor in Koblenz
Der britische Stargeiger Daniel Hope, fünffacher Echo-Klassik-Preisgewinner,
im Duo mit dem Ausnahmepianisten Sebastian Knauer

Ein passender Rahmen für ein außergewöhnliches Konzert. In der altehrwürdigen St. Kastorkirche, unweit dort wo Rhein und Mosel zueinander finden, erlebten die Zuhörer in der vollbesetzten Basilika St. Kastor das perfekte Zusammenspiel des britischen Stargeigers Daniel Hope mit Sebastian Knauer, dem deutschen Ausnahmepianisten, den Sie im diesjährigen Festival gleich zweimal erleben können. Ein eingespieltes Dreamteam in Sachen Klassik, das mit inspirierender Verve und hohem künstlerischen Können.Sicherlich eines der Festival-Glanzlichter 2010. Sonaten von Ludwig van Beethoven und César Franck wie auch eine interessante Auswahl an Liedern von Franz Schubert und Gustav Mahler wurden virtuos für Violine und Klavier arrangiert.

Die Biografien beider Musiker lesen sich wie eine musikalische Kette von Superlativen. Die besten Orchester, die berühmtesten Konzertsäle und die interessantesten Musikfestivals begleiten die musikalische Vita beider Künstler. Während gerade Sebastian Knauers aktuelle CD mit Mendelssohn Einspielungen beste Kritiken verzeichnet, ist Daniel Hope mit „Air“ auf barocker Wolkenreise unterwegs.

Mittwoch, 7. Juli 2010

Übergabe von Fördermitteln der NASPA Stiftung an die Festivalleitung Ulrike Piel


Übergabe von Fördermitteln der NASPA Stiftung an die Festivalleitung Ulrike Piel durch das Mitglied des Kuratoriums Landrat Günter Kern und dem Mitglied des NASPA Vorstandes Günter Högner in Lahnstein.


Dienstag, 6. Juli 2010

Rhein-Zeitung Kultur Gesamtausgabe / Bericht zum Eröffnungskonzert " Picknick & Klassik"


Mit freundlicher Genehmigung des Redaktionsteams der Rhein-Zeitung / Kultur.

Vielen Dank !!!


Ein Klassik-Picknick fast wie auf der Insel

Zum Auftakt des Mittelrhein Musik Festivals gab's ein sommerliches Konzert im Kurpark

M Von unserer Mitarbeiterin Lieselotte Sauer-Kaulbach

Bad Salzig. Selbst wenn das Original einfach nicht zu kopieren ist: Ein Hauch von „Last Night of the Proms“ – also von dem Konzert, das allsommerlich die Saison der Promenadenkonzerte in England beendet – lag über der nachmittäglichen Eröffnung des „Mittelrhein Musik Festivals“ im Kurpark von Bad Salzig. Wo Picknick und Klassik einmal mehr keine Gegensätze, sondern durchaus erwünschte Partner waren.

So strömten sie denn herbei, die Promenierer mit Kind und Kegel, etliche waren mit Decken und Kühlboxen bepackt, aus denen sie Salatschüsseln, Sandwiches und Sekt hervorholten. Der größere Teil der Zuhörer machte dennoch lieber von den mehr Bequemlichkeit verheißenden Klappstühlen Gebrauch und positionierte sich damit konzertgerecht in Reih und Glied vorm Bühnenzelt. Aber schließlich herrscht ja auch bei den „Proms“ nicht immer das ritualisierte Chaos der „Last Night“. Der Schotte Bob Ross dagegen gab sich als Moderator und Dirigent in einer Person zumindest alle Mühe, ein gewisses angelsächsisches Feeling zu verbreiten. Überdies war er fußballgerecht mit einer trötenden Vuvuzela bewaffnet.

Der studierte Hornist Ross, seit Langem bei den Münchner Philharmonikern und darüber hinaus im eigenen Ensemble „Blechschaden“ aktiv, sorgte nicht nur beim Publikum, sondern auch bei den Musikern der Rheinischen Philharmonie für lockere, gelöste Stimmung. Die gute Laune tat dem mit Opernhits, Ouvertüren und Arien durchsetzten, sommergemäß aus Unterhaltsamem und Herzschmerzigem bunt gemischten Programm hörbar wohl.

Quasi als Rahmen musste natürlich Edward Elgars „Pomp and Circumstance“ vollmundig zelebriert werden, gepaart mit Marschigem oder Tänzerischem von Mozart und Grieg und Ouvertüren-Dauerbrennern wie Glinkas „Russland und Ludmilla“. Serviert mit leichter Hand, aber nicht oberflächlich war das, genau wie die Operngala-Anklänge, die die junge Sopranistin Antonia Bourvé und ihr Kollege, der australische Tenor Paul O’Neill, beisteuerten.

Bourvé konnte dank ihres warmen, runden Soprans, beispielsweise in Puccinis „O mio babbino caro“ auch aus dem Stand heraus viel Gefühl entfalten. O’Neill gab in Schmachtigem wie Ernesto de Curtis‘ „Torna a Sorriento“ und Eduardo di Capuas „O sole mio“ sein Bestes, dem ihm von Ross verliehenen Beinamen „australischer Pavarotti“ gerecht zu werden. Dafür gab's Jubel allerseits, der sich beim Finale noch steigert, wo es – nach Malcolm Arnolds hexenhaftem schottischen Zwischenspiel um den delirierenden Trunkenbold Tom O’Shanter – an Promenadenklassiker wie das „Rule, Britannia!“ geht. Da flatterten selbst in Bad Salzig kleine Union Jacks durch die Luft.

Noch bis zum 28. August bietet das Mittelrhein Musik Festival insgesamt 16 Veranstaltungen. Die reichen von Jazz bis Brass, von Klassik bis Kabarett, von der musikalischen Weinprobe bis zum Klavier-Recital, von der Lesung bis zur Operngala.

M Programmauskunft im Internet unter www.mittelrhein-musikfestival.de

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RZ Koblenz und Region vom Dienstag, 6. Juli 2010, Seite 31