RZ Koblenz, Kultur Gesamtausgabe vom Donnerstag, 17. März 2011, Seite 26
Mittelrhein Musik Festival bietet breites Programm
Musiksommer 26 Konzerte an 24 Spielorten im Welterbe-Gebiet –
Zur Bundesgartenschau großes Angebot in der Region Koblenz
Von unserem Redakteur
Claus Ambrosius
M Mittelrhein. Nach turbulentem Auf und Ab der vergangenen Jahre steht das Mittelrhein Musik Festival (MMF) den Zahlen nach wieder auf gutem Kurs: In diesem Sommer bietet es 26 Konzerte – eine beachtliche Anzahl, auch und gerade angesichts des übersichtlichen Etats von 285 000 Euro für das gesamte Festival inklusive der Orchesterprojekte.
Dabei haben die Festivalleiter Ulrike Piel und Frank Lefers, Intendant des Staatsorchesters Rheinische Philharmonie, für diese Saison 10 der insgesamt 24 Spielorte neu hinzugewonnen: Auf der privaten Rhein-Insel Heyles'en Werth etwa steigt eine sehr intime musikalische Weinprobe für 50 aktuelle und zukünftige Fördervereinsmitglieder, der Park von Burg Namedy in Andernach oder die DB Lokhalle in Koblenz stehen neu auf der Landkarte des Konzertplanes. Überhaupt beherbergt Koblenz mit zehn Konzerten den Schwerpunkt des Geschehens – kein Wunder im Jahr der Bundesgartenschau. So finden allein vier dieser Konzerte ihren Platz auf dem Buga-Gelände: Für diese Konzerte, deren Eintrittspreis im Kauf einer Tageskarte bereits enthalten ist, gibt es keine Möglichkeiten der Platzreservierung. Also lohnt sich frühes Erscheinen sicher bei so prominenten Programmen wie „Fantasien und Rhapsodien“ zum Abschluss des Festivals mit der Rheinischen Philharmonie unter Leitung von Daniel Raiskin am 28. August auf der Festung Ehrenbreitstein zum „Tag der Region Mittelrhein“.
Ansonsten gibt es viele Bekannte beim MMF zu erleben: Götz Alsmann zeigt sein neues Programm, „Picknick & Klassik im Park“-Dirigent Marc Fitzpatrick kommt gleich zweimal zum Einsatz, Schauspielerin Martina Gedeck und Pianist Sebastian Knauer bestreiten erneut einen gemeinsamen Abend.
Viele Kammermusik-Ensembles sind an den ausgewählt schönen Spielorten zu erleben, das diesmal außergewöhnlich breit angelegte Programm umschließt im Festivalrahmen aber auch „Jugend musiziert“-Preisträger, die Big Band des Landesmusikgymnasiums und das Mittelrheinische Jugend Blasorchester. Klavierfreunde können sich auf die junge Virtuosin Olga Scheps (26. Juni im Bahnhof Rolandseck) freuen, auf populäre Titel und Interpreten setzen einmal mehr Verdis „Nabucco“ auf der Loreley (19. und 20. August) und der Abend am 4. August: Dann ist Justus Frantz nicht als Dirigent, sondern als Klavierpartner seines fünfjährigen Sohnes Justus Konstantin im Günderodehaus zu sehen.