Samstag, 24. Mai 2014

Video und Pressebericht der Rhein-Zeitung des Eröffnungskonzertes mit Dominique Horwitz

Liebe Freunde des Festivals,
hier können Sie sich bereits einen kleinen Videoclip des heutigen Dominique Horwitz- Konzertabends anschauen.
Wir wünsche Ihnen viel Spass dabei.
Klicken Sie einfach den Link an und schon sehen Sie unseren Clip auf Vimeo in unserem Videocanal.

https://vimeo.com/96273573

Statthalter Brels auf Erden eröffnet MMF Auftakt
 Dominique Horwitz tritt gemeinsam mit der Rheinischen Philharmonie auf der Festung Ehrenbreitstein auf
M Koblenz. Es passiert nicht jeden Tag, dass die Mitglieder der Rheinischen Philharmonie zum Auftritt die Sonnenbrillen aufsetzen. Und obwohl die gleißende Sonne zur Eröffnung des Mittelrhein Musik Festivals (MMF) sicher sehr störend für die Musiker war, freute man sich doch über die Rückkehr des frühsommerlichen Wetters auf die Minute. Denn bis zum Mittag hatte es auch auf der Koblenzer Festung Ehrenbreitstein geregnet – rechtzeitig zum Festivalstart rissen die Wolken auf.
Ob es daran lag, dass an diesem Abend der Statthalter des 1978 verstorbenen Chansonniers Jacques Brel auf Erden höchstpersönlich auf der Bühne stand? Schließlich hat der Schauspieler Dominique Horwitz, der sich seit 1984 um die Pflege der Brel-Chansons verdient macht, viele andere Interpreten der großen Titel schlichtweg überlebt. 

20 Jahre der Auseinandersetzung mit einem einzigen Sänger: Das kann nur dann nicht langweilig werden, wenn das zu ehrende Werk spannend genug ist – und wenn der Interpret immer wieder neue Wege findet, die Musik für sich und für das Publikum zu erschließen. So hat Horwitz über die Jahre immer wieder andere Titel in sein Programm aufgenommen, auch solche, die erst posthum in den Werkkanon Brels aufgenommen und veröffentlicht wurden. Und er hat vor wenigen Jahren sein Repertoire um eine große und schillernde Facette erweitert: Gemeinsam mit dem NDR Pops Orchestra unter der Leitung und in Arrangements von Enrique Ugarte hat Horwitz Brel-Titel mit großer Orchesterbegleitung aufgenommen. Und dieses Gesamtpaket ist seither ein hochattraktives Komplettangebot für Konzertveranstalter, die über ein Orchester verfügen – so auch für das MMF-Konzert, bei dem die Rheinische Philharmonie als Veranstalter auftrat.
Vor mehr als 800 überaus begeisterten Zuschauern stellte Horwitz das Programm, mit dem er schon in einigen Städten der Umgebung zu sehen war, mit gewohnter darstellerischer Emphase und geradezu pantomimischem Nachdruck vor. Gut auch für alle des Französischen nicht Mächtigen, dass er alle Titel – mal nur in einer Zusammenfassung, mal beinahe komplett – übersetzt und so das Verstehen der Chansons erleichtert.
Die große Besonderheit dieses Programms, die Orchesterbegleitung, ist dabei Glück und Prüfung zugleich: Bei einigen Stücken, die auch Brel schon mit größeren Ensembles oder kleinen Orchestern interpretiert hat, ist der Orchesterklang eine deutliche Bereicherung. Und etwa beim eröffnenden „Madeleine“, in dem die Rheinische Philharmonie sich wie eine große Jahrmarktorgel einführt, ist auch ein turbulenter und klangmächtiger Auftakt gesetzt.
Jedoch: Nicht zu jedem Chanson scheint der Filmmusik-Touch der groß angelegten Arrangements gleichermaßen zu passen. Dieser Eindruck wird umso mehr dadurch verstärkt, dass die elektroakustische Verstärkung auf der Bühne im Retirierten Graben der Festung alles andere als perfekt ist: Der Abgleich zwischen den Instrumentengruppen ist suboptimal, der Streicherklang so eng, dass es dafür nun wirklich keine große Orchesterbesetzung gebraucht hätte. Und auch der facettenreiche, alle Laute so lustvoll bis ärgerschwarz auskostende Gesang geht in dieser Verstärkung immer wieder verloren, was besonders bedauerlich ist. Open-Air-Konzerte sind stets eine Herausforderung, wenn Orchester verstärkt werden müssen – bessere Ergebnisse hat man aber am selben Ort schon in großer Zahl zu hören bekommen. Claus Ambrosius
Z Beim nächsten Konzert des Mittelrhein Musik Festivals sind am Freitag, 30. Mai, um 20 Uhr der Cellist Julian Steckel und der Pianist Paul Rivinius in Braubach mit Werken von Saint-Saëns, Fauré und Franck zu Gast. Informationen im Internet unter gibt es unter
RZ Koblenz und Region vom Montag, 26. Mai 2014, Seite 36